Dordogne 11.06.2022 – 14.06.2022
Nachdem wir bereits zwei mal in Sarlat-la-Caneda halt gemacht hatten (2018 und 2019),wollten wir uns die wunderbare Region Dordogne noch etwas genauer anschauen. Über das französische Stellplatznetzwerk Camping Car Park suchten wir uns einen Platz in Flussnähe und steuerten diesen an. Der Stellplatz liegt direkt an einem Campingplatz bei Vézac und trennt diesen von der viel befahrenen Straße. Obwohl die Benutzung des Pools am Campingplatz inklusive war, wollten wir nicht mit den quasi durch unser Schlafzimmer knatternden Motorrädern, Lastwagen und Autos leben. Daher entschieden wir uns, trotz bereits bezahlter zwei Nächte, auf den Campingplatz umzuziehen, der nur wenige Euro mehr kostete und vollen Komfort inklusive Pool bot. Und das direkt am Ufer der Dordogne. Genau nach unserem Geschmack.
Auch hier hatten wir eine tolle Begegnung. Ich beobachtete ein englisches Paar, das Probleme hatte, ihren Camper mit Landstrom zu versorgen. Ihnen fehlte der Adapter, um ihr CEE-Kabel mit der französischen Stromsäule zu verbinden. Ich hatte noch einen und Daniela sagte: „Geh doch mal hin und frag, ob du helfen kannst.“ Gesagt, getan. Die beiden, Sharon und Tony, waren super dankbar und luden uns abends noch auf ein Bier ein. Nun, der Abend wurde lang. Sehr lang. Das nebenher zubereitete Hühnchen der beiden dürfte nur noch als Schuhsohle getaugt haben. Auch diese beiden sollten wir noch einmal treffen.
Tags darauf machten wir einen wunderbaren Spaziergang entlang der Dordogne. Unser Ziel war das Schloss Beynac in Cazenac. Dieses beeindruckende Schloss, das seit dem 12. Jahrhundert seine majestätische Präsenz auf einem steilen Felsvorsprung behauptet, begeisterte uns mit seiner Geschichte um den legendären Bewohner Richard Löwenherz. Schon der Weg dorthin war sehr schön. Immer entlang der Dordogne.
Nach knapp zwei Stunden hatten wir die Burg, welche hoch über dem Fluss thront, erreicht. Wir überlegten ob wir auch das Innere der Burg besichtigen sollten. Ja, auf jeden Fall! Es gilt als eines der am besten erhaltenen mittelalterlichen Schlösser Frankreichs.
Besonders faszinierte uns die Verbindung von Richard Löwenherz zu dieser beeindruckenden Festung. Der tapfere englische König und Kreuzritter nutzte das Schloss Beynac als strategischen Stützpunkt und verlieh ihm einen Hauch von königlichem Glanz.
Historischer Charme und atemberaubende Aussicht: Das Schloss Beynac begeisterte uns mit seiner imposanten Architektur und dem mittelalterlichen Charme, der in den Räumen und Gängen spürbar war. Wir konnten uns lebhaft vorstellen, wie Richard Löwenherz einst durch diese Gemäuer schritt und die Stärke und Tapferkeit des Königs förmlich spüren.
Von den Wehrmauern des Schlosses aus bot sich uns ein atemberaubender Panoramablick über das malerische Tal der Dordogne. Der Anblick sanfter Hügel, grüner Wiesen und idyllischer Dörfer ließ uns ehrfürchtig innehalten und das Gefühl einer Reise in eine andere Zeit verstärkte sich.
Am nächsten Tag machten wir uns zu Fuss auf den Weg in die andere Richtung. Wieder an der Dordogne entlang. Nur rund einen Kilometer vom Campingplatz entfernt liegt der kleine Ort La Rogue-Gageac. Auch hier wieder mittelalterlicher Charme. Leider arg touristisch. Aber aufgrund der Jahreszeit wirklich erträglich. Wir spazierten durch die engen Gassen. Wirklich hübsch. Unbedingt empfehlen möchten wir euch den Besuch des Fort de La Rogue-Gageac (Link zur englischsprachigen Website). Von hier bietet sich ein phantastischer Ausblick auf den Perigord Noir. Zufällig entdeckten wir auch einen Tropischen Garten welcher sich hinter den Häuserreihen verbirgt. Hier, wie immer, ein paar Eindrücke von unserem Spaziergang:
Durch ein im Fort angebrachtes Fernrohr sahen wir ein weiters Schloss in der Entfernung:
Castelnaud-la-Chapelle. Einige Kilometer flussabwärts gelegen. Da wollten wir heute noch hin. Aber erst noch eine kleine Stärkung direkt am Flussufer:
Entlang des Flusses ging es bis zum Ort wo wir auf die andere Seite der Dordogne wechselten und hoch in die Altstadt gingen.
Es war quasi menschenleer und so drehten wir nur einen kurze Runde durch das Dorf bevor wir wieder zurück auf den Campingplatz wanderten wo wir den Rest des Tages zusammen mit Sharon und Tony am Pool verbrachten. Nach einer weiteren ruhigen Nacht hiess es, nachdem wir versprachen die beiden im Sommer zu besuchen, Abschied nehmen. Noch ein kurzer Stopp am Wochenmarkt in Cénac-et-Saint-Julien um uns mit Obst und Gemüse einzudecken,
und wir waren wieder unterwegs.