Nimes / Pont du Gard / Orange 04.06. – 06.06.2022
Wir hatten noch zwei Tage Zeit um in die knapp 150km bis nach Saint-Martin-d’Ardèche zu gelangen und so entschlossen wir uns auf dem Weg dorthin einen Zwischenstopp in Nimes einzulegen, bei Remoulins zu übernachten um dort der Pont du Gard einen Besuch abzustatten und auch Orange kurz zu besichtigen. Fangen wir in Nimes an:
Nimes ist eine charmante Stadt im Süden Frankreichs, bekannt für ihre römische Architektur und ihre lebendige Kultur. Besonders berühmt ist die Stadt für ihre Feria de Nimes, eine jährliche Veranstaltung, die in der Regel im Juni stattfindet und die die Stadt in ein buntes Spektakel verwandelt. Wie es der Zufall wollte, kamen wir genau in dieser Zeit nach Nimes. Wir sind, wie wir es fast immer machen, ohne gross zu recherchieren in die Stadt gefahren. Wir wunderten uns über die etlichen Sperren und Umleitungen in der Stadt. Dennoch fanden wir recht schnell einen Parkplatz am Rande der Stadt. (Koordinaten 43,80700° N, 4,37213° O). Von dort sind es etwa 3,5km in die Altstadt. Wer uns kennt, das ist für uns auch bei knapp 30° im Schatten nur ein kleiner Spaziergang. Wie gesagt, wir hatten keine Ahnung was in der Stadt gerade los war. Als wir dann im Zentrum ankamen, waren wir mehr als freudig überrascht. Die ausgelassene Stimmung, der Trubel, die vielen Fressbuden. Livemusik überall. Es wurde gefeiert und getanzt. Es war einfach toll! Gerade nach den doch sehr verhaltenen Jahren, in denen uns Corona davon abhielt mit vielen anderen Menschen zu feiern, genossen wir den Trubel um so mehr. Wir gönnten uns eine leckere Paella und ein Glas Wein dazu und schauten dem bunten Treiben zu während wir diese verspeisten.
Aber auch abseits der Feria hat Nimes einiges zu bieten. Die Stadt hat eine lange Geschichte, die bis in die Römerzeit zurückreicht. Das Wahrzeichen der Stadt ist das gut erhaltene römische Amphitheater, das Platz für mehr als 20.000 Zuschauer bietet und heute noch für Konzerte und andere Veranstaltungen genutzt wird.
Ein weiteres Highlight ist der Tempel von Maison Carrée, ein beeindruckendes Beispiel für römische Architektur, das in Nimes zu finden ist. Die Stadt hat auch eine charmante Altstadt mit engen Gassen und hübschen Plätzen, die zum Bummeln einladen.
Nimes ist definitiv einen Besuch wert, besonders während der Feria de Nimes, wenn die Stadt in voller Blüte steht und ihre einzigartige Kultur und Traditionen präsentiert.
Weiter ging es nach Remoulins. Wir suchten uns einen Übernachtungsplatz und entschieden uns nicht für den Camping direkt an der Pont du Gard, sondern für einen Stellplatz aus dem Netzwerk von Camping Car Park bei Remoulins, welcher direkt oberhalb des Flusses liegt und ein idealer Ausgangspunkt für unsere geplante Wanderung am nächsten Morgen sein sollte. Wir wollten nicht den kurzen Weg entlang der Strasse nehmen sondern den etwas längeren, dafür aber deutlich reizvolleren Weg über die Hügel Dieser endet an einem Aussichtspunkt welcher einen besonders schönen Blick auf das Aquädukt ermöglichen sollte.
Die Pont du Gard ist ein beeindruckendes antikes Aquädukt. Es wurde im 1. Jahrhundert n. Chr. von den Römern erbaut und diente dazu, Wasser aus den Quellen von Uzès in die Stadt Nîmes zu leiten. Heute ist sie ein beliebtes Touristenziel und eine wichtige historische Sehenswürdigkeit. Man kann das beeindruckende Bauwerk besichtigen und mehr über seine Geschichte erfahren.
Am nächsten Morgen ging es direkt nach dem Frühstück los. Wir wollten erstens, die Hitze vermeiden und zweitens, rechtzeitig bevor zu viele Menschen dort sind ankommen.
Unsere Entscheidung den Wanderweg zu nehmen war genau richtig. Auch wenn es Stellenweise recht steil auf und ab ging würden wir jederzeit wieder diese Variante wählen. Bis auf einen Jogger ist uns niemand anderes Begegnet.
Dichter Wald wechselte sich mit freiem Blick in die Ferne ab. Wirklich empfehlenswert. An den immer wieder auftauchenden Fragmenten von alten Wasserwegen erkannte man dass es nicht mehr weit bis zur Pont sein würde. Durch den letzte Tunnel durch und es erwartete uns dieser Ausblick:
Atemberaubend! Wir stiegen hinab und überquerten die Brücke. Natürlich liessen wir es uns nicht nehmen ein erfrischendes Bad im klaren Wasser der Gard zu nehmen. Wir waren tatsächlich alleine. Fantastisch. Und so genossen wir diesen herrlichen Anblick welchen schon die alten Römer hatten.
Als dann die ersten Besucher kamen, machten wir uns auf den Rückweg. Diesmal die kurze Route entlang der Strasse. Wir wollten gegen Nachmittag in Saint-Martin-d’Ardèche sein und zuvor noch einen Abstecher nach Orange machen. Die Pont du Gard ein faszinierendes Beispiel der römischen Ingenieurskunst und ein Muss für jeden, der sich für die antike Geschichte Frankreichs interessiert.
Nach Orange war es nur eine gute halbe Stunde Fahrzeit und so trafen wir gegen Mittag dort ein. Ein Parkplatz war ebenfalls schnell gefunden. Direkt am Triumphbogen. Die Stadt ist berühmt für ihr römisches Erbe und hat zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Eine der bekanntesten Attraktionen in Orange ist das römische Theater, das im ersten Jahrhundert v. Chr. erbaut wurde und bis heute gut erhalten ist. Das Theater ist eines der besterhaltenen antiken Theater Frankreichs und bietet Platz für rund 10.000 Zuschauer. Es werden regelmäßig Aufführungen und Konzerte veranstaltet, die das Publikum in eine andere Zeit versetzen. Als wir dort waren fand gerade ein Fechtwettbewerb statt. Kaum vorstellbar eine bessere Kulisse dafür zu finden. Es war vermutlich der Hitze geschuldet, dass sich nicht all zuviel Zuschauer eingefunden hatten. Eine Besichtigung lohnt sich aber!
Die Dimensionen der Arena kommen auf Bildern leider nicht wirklich rüber. Am besten stattet ihr dieser hübschen kleinen Stadt selbst einen Besuch ab.
Ein weiteres Highlight der Stadt ist der Triumphbogen, der auch als Porte d’Orange bekannt ist. Dieser imposante Bau wurde im ersten Jahrhundert n. Chr. errichtet und diente als Eingangstor zur Stadt. Der Bogen ist reich verziert und zeigt Szenen aus dem Leben des Kaisers Augustus.
Die Stadt Orange ist auch für ihre jährliche Chorégies d’Orange bekannt, ein berühmtes Opern- und Musikfestival, das im römischen Theater stattfindet. Es ist das älteste Festival seiner Art in Frankreich und zieht jedes Jahr tausende Besucher aus der ganzen Welt an.
In der Altstadt von Orange gibt es viele weitere historische Gebäude und charmante Plätze, die einen Besuch wert sind. Hier kann man durch enge Gassen schlendern, in kleinen Geschäften stöbern und die Atmosphäre einer alten französischen Stadt genießen.
Nach einem kleinen Mittagessen machten wir uns auf die letzte Etappe des heutigen Tages. Ab in die Ardèche!