
Tournus / St.-Pierre-de-Boeuf / Dieulefit 22.08.2019 – 27.08.2019
Ich hatte in der App, Get Your Guide, eine Führung inkl. Verkostung bei einem nahegelegenen Crémant Produzenten entdeckt. Diese kostete Pro Person 7€. So machten wir uns auf den Weg zur rund 50km südlich von Dijon liegenden Kellerei Veuve Ambal in Montagny-lès-Beaune.
Die rund 60 Minuten dauernde Führung durch die Produktion ist sehr Professionell gemacht. So gibt es Audioguides in Französisch, Englisch und sogar in Deutsch. Man läuft die meiste Zeit entlang einer Galerie oberhalb der Produktion und hat so einen hervorragenden Blick auf die Anlagen und Lager. So konnte der gesamte Produktionsablauf, von der Lagerung bis zur Abfüllung inklusive Etikettierung verfolgt werden. Etliche Schautafeln erklärten sehr gut die Herstellung des edlen Getränkes.
Danach verkosteten wir noch etliche Crémant. Gut, Daniela mehr, ich weniger. Musste ja später noch fahren. Wir entschieden uns eine Kiste vom Veuve Ambal Rosé Crémant de Bourgogne Grande Cuveé zu kaufen. Daniela wollte dann noch zwei der Crémantgläser kaufen. Nachdem diese nur in Einheiten von 6 verkauft werden, bekamen wir sie kurzerhand geschenkt.
Wer uns kennt, weiss mittlerweile dass wir nach Großstadt immer etwas Ruhe suchen. Und so versuchten wir unser Glück zunächst in Tournus. Kleines Städtchen, eigentlich netter kleiner Campingplatz. Allerdings diente dieser, aufgrund seiner Nähe zur Autobahn, primär als Durchgangsplatz für Reisende auf der Nord-Süd Route. So war es unruhig und auch die Umgebung war nicht sonderlich ansprechend. Wir entschieden uns also sehr schnell, einfach nur das schöne Wetter zu geniessen und bereits am nächsten Tag weiter zu fahren. Allerdings hatten wir noch einen sehr schönen Abend. Mit unseren Nachbarn, Susanne und Hermann, die mit einem T4 unterwegs waren, sassen wir bis spät in die Nacht bei milden Temperaturen und dem einen oder anderem Glas Wein zusammen.
Wie geplant ging es am nächsten Morgen direkt weiter. Wir suchten uns den kleinen, auf den ersten Blick gemütlichen Camping de la Lône bei St.-Pierre-de-Boeuf aus. Der Empfang war sehr freundlich, die Anlage recht gepflegt. Leider verhielten sich die Dauercamper auf dem Platz unter aller Kanone. Für eine Nacht ok. Aber um ein paar Tage zu entspannen ist dieser Platz, zumindest zu dieser Jahreszeit, nicht geeignet. Schade, liegt er doch nur ein paar Minuten zu Fuss vom hübschen Ort entfernt. Auch der Fluss ist ganz nah und so wäre er ideal um Fahrradtouren zu starten. So machten wir nur einen kleinen Abendspaziergang durch den angrenzenden Park und durch den kleinen Ort und fuhren nach einer etwas unruhigen Nacht weiter.
So richtig wussten wir auch nicht wohin und so war es, mal wieder, Danielas Gespür welches uns nach Dieulefit führte. Sie entdeckte den Camping Domain Provencial während der Fahrt und so bogen wir ab und waren begeistert. Mittlerweile ist dieser Platz von der Yellooh! Gruppe übernommen worden.
Auf der Fahrt dorthin bemerkten wir wieder einmal wie schön und vor allem abwechslungsreich Frankreich doch ist.
Die Lage optimal. Nur 3 Minuten vom Platz zur Ortsmitte in die eine Richtung, 5 Minuten zum nächsten Super-U in die andere. Zu Fuss wohl gemerkt! Die umgebende Landschaft ein Traum. Überhaupt, die südliche Drôme ist es wirklich wert erkundet zu werden. Das Wetter war traumhaft mit Temperaturen von teils deutlich über 30 Grad. Der Ort selbst bietet sowohl eine schöne Altstadt als auch eine kleine Fussgängerzone. Die Sommerferien neigten sich in Frankreich dem Ende zu und so wurde auch hier das Ende des Sommers gefeiert. Mit Rummelplatz, Livemusik am Marktplatz, Bouleturnieren usw. Sogar tanzen konnten wir zu Livemusik.
So, genug der Worte, hier ein paar Eindrücke aus Dieulefit.
Wir verbrachten hier ein paar wirklich schöne Tage und erkundeten die Umgebung mit unseren Fahrrädern.
Zunächst machte ich mich vormittags alleine mit dem Fahrrad auf den Weg. Ich fuhr über Le Poet-Laval nach Eyzahut. Die Strecke führte über Forstwege und Singletrails über einen Pass. Wahnsinnig schön. Hier ein paar Bilder.
Le Poët-Laval wollte ich Daniela unbedingt zeigen und etwas genauer erkunden. Wurde es doch in 2010 zu einem der schönsten Dörfer Frankreichs gewählt. Auch das Schloss Poët-Laval der Comtes de Poitiers wollten wir besichtigen. Was soll ich sagen, es hat sich gelohnt.
Auf dem Rückweg entdeckten wir dann das Gelände einer Vereinigung welche hier in den Sommermonaten in einem kleinen Wäldchen ihr Lager aufgeschlagen hatte. Mit Bar, Minigolf, ein paar kleinen aber feinen, frisch zubereiteten Gerichten und diversen Kulturveranstaltungen sorgten sie für Abwechslung. Am heutigen Abend fand ein kleines Konzert statt. Wir entschlossen hier den Abend zu verbringen. Bestellten uns etwas zu essen und zu trinken suchten uns ein gemütliches Plätzchen und warteten einfach ab was uns erwarten sollte. Um es kurz zu machen, eine aussergewöhnliche Darbietung. Carole Jacques entpuppte sich als Multiinstrumentalistin und verzauberte uns schlagartig. Wir sassen hier in einem kleinen Wäldchen, es war warm, wir hatten zu essen und zu trinken. Einfach wunderbar. Googelt Carole Jacques einfach einmal. Sie ist in Frankreich keine unbekannte. Ach ja, das Konzert war kostenlos!
Wir verbrachten die Tage mit Radtouren, spazierten durch die Altstadt und genossen die herrlichen Tage hier.
Sehr schön auch das nahegelegene La Paillette mit seinen für die Region typischen Lavendel Feldern. Obwohl bereits abgeerntet, war der Duft allgegenwärtig:
Abends spazierten wir nochmal durch die Altstadt. Bei Dunkelheit hat der Ort einen ganz besonderen Charme der sich leider auf Bildern nicht festhalten liess. Ihr müsst es mir einfach glauben.
Ich entschied mich Tags darauf nochmal für eine Fahrradtour. Diesmal in das rund 15 Kilometer entfernte Bordeaux. Nein, natürlich nicht die Grossstadt in der gleichnamigen Weinregion. Es handelt sich hier um die kleine Stadt in der Drôme. Vorbei an der Kirche Saint-Pierre et Saint-Paul in Comps.
Weiter durch eine immer wieder beeindruckend schöne Landschaft,
hinein nach Bordeaux.
Alles in allem war ich dann doch gute 50km unterwegs. Klingt nicht viel mit dem Pedelec. Allerdings ist die Gegend hier extrem hügelig so dass, trotz meist sehr geringer Unterstützung, der Akku des Rades bei Rückkehr leer war. Ohne Motor hätte ich die Tour so nicht fahren können.
Zurück in Dieulefit machten wir uns „Stadtfein“ und bummelten nochmals durch den Ort.
Abends dann noch eine Pizza am Marktplatz bei Livemusik,
und als krönenden Abschluss unseres Aufenthalts, na gut, auch weil der Sommer zu Ende ging, gab es noch ein grosses Feuerwerk. Danke Dieulefit. Ein Highlight auf unserer Reise an das wir uns immer gerne erinnern werden.
PS: Ein echtes Kuriosum ist das Grands Magasins direkt am Marktplatz. Was es hier nicht gibt, brauchst du auch nicht. Unbedingt reinschauen, sollte es dich hierher verschlagen.
2 thoughts on “Tournus / St.-Pierre-de-Boeuf / Dieulefit 22.08.2019 – 27.08.2019”
Hallo Daniela und Michael,
danke für diesen schönen Reisebericht. Wir freuen uns schon drauf wenn wir mit unserem Dicken wieder loskönnen.
viele liebe Grüße
Rudi
Hallo Rudi,
wie schon im Forum, wir hoffen, dass ihr bald wieder los könnt. Reisen ist eine der schönsten Möglichkeiten Zeit gemeinsam zu verbringen.