Flavigny-sur-Ozerain 19.-20.08.2019
Der Tag begann mit dem Klingeln des Weckers um 6.15 Uhr, da es wieder einmal an der Zeit war, meine Blutwerte überprüfen zu lassen. Am Vortag haben wir ein Labor entdeckt, welches nur 15 Min. zu Fuss entfernt vom Campingplatz lag. Es ist immer wieder spannend, da ich ja kein Französisch spreche (ok, so langsam sind es ca. 20/30 Worte, die ich hinbekomme). Also, nichts wie rein um 7.15 Uhr, mit Händen und Füssen, etwas englisch und etwas französisch (die beiden Empfangskräfte sprachen kein englisch) erklärt, was ich wollte und dass man mir die Ergebnisse per Mail zusenden solle und um 7.30 Uhr stand ich bereits wieder vor der Tür. Es ist immer wieder erstaunlich, wie nett und bemüht die Franzosen sind und wie unkompliziert hier alles klappt.
Also nix wie zurück zum Platz, noch schnell etwas frühstücken, alles schnell zusammenpacken und auf ging es Richtung Flavigny-sur-Ozerain. Warum dieser Ort? Dazu später Näheres, denn erstmal hiess es quer durch die Champagne zu fahren.
Der Weg führte uns wieder durch eine wunderschöne Gegend. Während wir so dahin fuhren, meinte ich, es würde doch gar nicht gehen, dass wir in der Champagne seien und nicht einmal bei einer Verkostung waren. Michael „ok, sollen wir?“ – …Wen fragte er? Mich? Champagner? Na immer!!!! 🙂 Also nix wie links abgebogen und der Beschilderung gefolgt. Und so landeten wir in Buxeuil. Hier reihte sich eine Kellerei an die Andere. Vor Schreck wusste wir gar nicht, wo wir zuerst hin sollte und nachdem am ersten Gut keiner öffnete, verschlug es uns gegenüber zum „Champagne Gruet“.
Nicht die schlechteste Entscheidung, wie sich herausstellte. Wieder super nett, sehr guter Champagner und nachdem ich ja nicht fahren musste, konnte ich auch in vollen Zügen probieren.
Und so fuhr Micha dann, nachdem er unsere frisch erworbene Kiste Gruet rosé verstaut hatte, um 12.15 Uhr mit einer sehr heiteren Daniela weiter.
Ha, gerade noch geschafft, da wir ja nun aus der Champagne raus, hinein in die Bourgogne fuhren. Ich kann es gar nicht oft genug sagen, wie unbeschreiblich schön Frankreich ist. Man wird immer wieder aufs Neue überrascht, von den wechselnden Landschaftsbildern.
Um 13.35 Uhr kamen wir dann auf dem Domaine de Flavigny-Alesia an. Es handelte sich hierbei, wieder einmal, um einen kostenlosen „France Passion“ Stellplatz, ohne Dusche/WC/Wasser etc., aber in einer traumhaften Stille und mit sehr netter Betreiberin.
Na toll, wir mussten gleich wieder etwas verkosten 😉 Denn es handelte sich hier um einen Stellplatz zu einem Weingut, mit wunderschönem Hof und einem sehr schönem Hofladen.
Der Ort lag zu Fuss etwa 2,5 km auf dem Berg und nachdem das Wetter einfach traumhaft war, schlüpften wir sogleich in bequeme Schuhe und steuerten Flavigny-sur-Ozerain an. Allerdings etwas quer Feld ein, da dieser Weg viel schöner war, als der kleinen Strasse zu folgen.
So, nun zu Flavigny-sur-Ozerain. Wahrscheinlich sagt es kaum jemandem etwas, aber dieses Örtchen stand schon letztes Jahr auf meiner Wunschliste und da wir es nicht geschafft hatten, dann eben dieses Jahr. Und warum? Hier wurde der Film „Chocolat“ mit Johnny Depp, Juliette Binoche und Judi Dench gedreht und nachdem ich ihn so zauberhaft fand, wollte ich mal sehen, ob dieser Ort wirklich so ist.
Ja, ein ganz zauberhaftes, verträumtes, ruhiges Örtchen, mit gerade einmal 302 Einwohnern, welches nicht nur Chocolat-Fans anzieht, sondern auch sehr berühmt ist für seine Anis-Fabrik, was wir bis dato nicht wussten. Das Besondere ist, dass jedes Bonbon einen Kern aus echtem Anis besitzt. Naja, wieder etwas dazu gelernt.
Als Erstes allerdings steuerten wir DEN Schokoladen-Laden aus dem Film an und bei der Grösse des Ortes ist dieser auch nicht schwer zu finden. Dieser wird derzeit leider für gar nichts genutzt und sieht auch etwas anders aus, aber egal…. lustwandeln auf den Spuren von Johnny Depp und Co. :-))
Gleich am Platz befindet sich ein total uriges, nettes Lokal, in dem ausschliesslich eigene Produkte verarbeitet werden. Wir nutzten die Gelegenheit und nahmen eine Kleinigkeit zu uns,
bevor wir ein wenig durch den Ort schlenderten
und hierbei dann auch auf die Anisfabrik stiessen. Man kann sich hier die alten Räumlichkeiten der Fabrik kostenfrei ansehen, den liebevollen Hausladen besuchen, bei einem Eis oder Anisbonbon zusammen mit den Arbeitern der Fabrik auf dem Hof sitzten und bei einer kleinen Pause verschnaufen.
Und so ging dann langsam ein wunderschöner Tag zu Ende. Ich machte, wieder zurück am Stellplatz, noch etwas Sport in der Abendsonne.
Wir genossen die absolut ruhige Nacht, bis morgens die Arbeiter kamen ;-))) Ein wunderschönes, friedliches Fleckchen Erde hier, bei perfektem Wetter und wenigen Touristen, da es im Sommer ja alle ans Meer zieht. Ach ja, und wen es interessiert, Flavigny liegt am Jacobsweg nach Vézelay.