
Highlands 24.07. – 28.07.2019
Die schottischen Highlands. Eine Region die ich schon lange besuchen wollte. Jetzt sollte es also soweit sein. Wir verließen Invernahavon und machten uns auf den Weg. Unser erstes Ziel sollte Loch Ness sein. Dieser sagenumwobene See liegt etwa 10 Kilometer südwestlich von Inverness und ist der zweitgrößte See Schottlands. Durch seine maximale Tiefe von 230 Metern hat er jedoch das größte Wasservolumen aller schottischer Seen.
Gegen Mittag erreichten wir Inverness, dass wir jedoch nicht besuchten. Hier dennoch ein paar Bilder dieser, auf den ersten Blick, doch recht schönen Stadt.
Weiter ging es auf gewohnt engen Straßen, bis Loch Ness schließlich vor uns auftauchte.
Die letzten Kilometer waren wieder single-track roads. Kein Problem, kannten wir ja mittlerweile, sind sie doch in Südengland überall zu finden.
Angekommen, stellten wir LJ ab und machten uns gleich auf einen kleinen Spaziergang hinunter zum Loch. Dunkel liegt er da. Mystisch war das erste Wort, welches mir bei diesem Anblick in den Sinn kam.
Wie schön die gesamte Gegend um den See ist, stellten wir am Tag darauf fest. Wir wollten eigentlich nur ein wenig entlang des Ufers gehen. Es wurde eine über 16 Kilometer lange Wanderung daraus. Entlang des Ufers, durch „Märchenwälder“, bergauf und bergab, quer durch ein Abholzungsgebiet (weniger schön) und schliesslich, nach einer kleinen Stärkung, auch vorbei an einem Wasserfall, bevor es zurück zu LJ ging.
Hier ein Panorama davon, wie ein wunderschöner Wald aussieht, nachdem die Harvester mit ihm fertig sind:
Grausig. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass es sich hier, wie sehr häufig in Schottland, um einen Nutzwald handelt und dieser natürlich auch wieder aufgeforstet wird.
Als wir zurück an der Camp Site waren, sprangen wir erst mal in den Loch Ness. Immerhin hatten wir ungewöhnliche knapp 30 Grad im Schatten und so freuten wir uns auf die Abkühlung. War dann doch recht erfrischend, hat der See doch selbst im Hochsommer nur sehr selten mehr als 10 Grad. Am Abend beglückte uns dieser, vielleicht bekannteste aller schottischen Seen, noch mit einem grandiosen Sonnenuntergang.
Nessie haben wir natürlich auch gesehen 🙂
Unser nächstes Ziel sollte Dunrobin Castle sein. Wir fuhren also über Inverness, Evanton, Achnagarron und Tain nach Golspie. Die Landschaft hier am Cromarty Firth, einem Meeresarm an der Nordküste Schottlands, ist wirklich sehenswert. Hier ein paar Bilder, damit Du dir einen Eindruck davon machen kannst.
Kurz vor Dunrobin Castle passierte es dann. Ein entgegenkommendes Mietwohnmobil ist vor lauter Winken zu weit auf unsere Spur gekommen. Nach links konnte ich nicht mehr ausweichen und so gab es einen lauten Knall. Das Resultat gibt es hier zu bestaunen:
Ich fuhr sofort die nächste Möglichkeit auf einen Parkplatz und dachte mir, der wird so nett sein und sich anschauen was er da angerichtet hat. Pustekuchen! Der ist einfach weitergefahren. So gab es also eine Notreparatur mit Panzertape und wir entschieden zunächst bis zum Castle zu fahren. Dort angekommen suchten wir eine Fiat Professional Werkstatt in der Nähe welche einen rechten Seitenspiegel auf Lager hatte und kurzfristig montieren konnte. Fündig wurden wir in Inverness. Na bravo… Also eben das Schloss und den dazu gehörenden Garten besichtigt. Wobei uns das Schloss eher enttäuscht hat. Warum? Nun, es ist mit 189 Zimmern das Grösste Wohngebäude der nördlichen Highlands und in einem erstklassigen Zustand. Allerdings sind von diesen 189 Zimmern nur etwa 20 zur Besichtigung freigegeben. Da hatten wir uns einfach mehr erwartet. Der Garten ist jedoch sehr schön.
Anschliessend machten wir uns also wieder auf den Weg zurück nach Inverness. Die Werkstatt wartete bereits auf uns und so konnten wir, nachdem wir eine Kleinigkeit gegessen hatten, bereits eine Stunde später LJ wieder abholen. Unsere Planung wurde dadurch etwas durcheinander gewürfelt und so entschieden wir uns spontan, direkt in Richtung Isle of Skye zu fahren. Nachdem der Wetterbericht für den Norden Schottlands alles andere als gut war, verzichteten wir darauf ganz in den Norden Schottlands zu fahren.
Durch die praktisch menschenleere Landschaft der Highlands fuhren wir dann noch bis Kyle, wo wir wieder auf einer CAMC ClubSite unser Nachtlager aufschlugen.
Nach einer ruhigen Nacht fuhren wir die letzten Kilometer bis zum Eilean Donan Castle. Die um 1220 errichtete Burg, die nach mehreren Umbauten und teilweiser Zerstörungen von 1920 bis 1932 ihr heutiges Gesicht erhielt, dürfte den meisten aus Filmen wie Highlander, Braveheart, Verlockende Falle oder auch Verliebt in die Braut und einigen mehr bekannt sein. Die Lage auf einer Gezeiteninsel im Loch Duich macht sie zu etwas besonderem. Leider ist im Inneren der Burg absolutes Fotoverbot. Deshalb hier nur Bilder von aussen. Ein Besuch lohnt sich, war es doch auch im Inneren äusserst interessant. Früh aufstehen lohnt sich, da auch dieser Ort bereits ab 10:00 von den Reisebussen heimgesucht wird. Wir waren bereits gegen 9:30 am Parkplatz und hatten so ein wenig Zeit die Ruhe vor dem Sturm zu geniessen.
Das Wetter wurde leider immer schlechter. Wir fuhren über die Skye Bridge rüber auf die Insel und kauften uns im strömenden Regen, der im Laufe des Tages immer schlimmer werden sollte, Fish and Chips zu Mittag und überlegten, was wir tun wollten. Wir entschieden uns dazu, trotz des wirklich bescheidenen Wetters, zumindest ein wenig über die Insel zu fahren, um einen ersten Eindruck zu gewinnen. Nach zwei Stunden brachen wir unser Vorhaben ab. Es machte einfach keinen Sinn. Wenn es doch mal fünf Minuten nicht regnete, stiegen wir kurz aus um wenigstens ein paar Bilder zu machen. Mit der Isle of Skye sind wir aber noch nicht fertig. Hier wollen wir unbedingt nochmal her.
Wir fuhren also zurück und verabschiedeten uns von der Isle of Skye. Kaum waren wir von der Insel, wurde auch das Wetter langsam wieder besser. Wir fuhren quer durch das Rannoch Moor bis Bridge of Orchy und suchten uns einen Übernachtungsplatz. Das Moor ist eine der wenigen von Menschen unberührten Orte in Schottland. Hier gibt es keine Siedlung, keine Landwirtschaft und keine Weideflächen. Nichtmal Schafe wollen hier leben und so ist die Natur einfach grandios.
Unser Übernachtungsplatz kurz vor Bridge of Orchy:
Und so verabschiedete sich der Tag von uns:
Am Mittwoch verabschiedeten wir uns schon wieder von den Highlands und fuhren wieder südwärts. Ein kurzer Stop am Loch Lomond,
bevor wir uns bei Glasgow mit Robert, der extra aus Edinburgh kam, zum Mittagessen trafen. Anschliessend verliessen wir Schottland für dieses Jahr.
Unser Fazit zu Schottland in einem Wort: Wunderschön!
One thought on “Highlands 24.07. – 28.07.2019”
Fantastic.