Turin 23. – 25.05.2019
Um so näher wir Turin kamen, um so höher stieg die Temperatur, und als wir gegen 16.30 Uhr ankamen, hatte es schöne 26 Grad im Schatten. Man könnte sagen, unser erster richtiger Sommertag auf der diesjährigen Reise.
Wir hatten uns für unseren Stopp in Turin den Stellplatz „Grinto“ ausgesucht, welcher am Rand von Moncalieri und zu Fuss ca. 7 km vom Zentrum Turin liegt. Für einen Stellplatz wirklich sehr gut angelegt, eher schon Richtung Campingplatz, ausser die sanitären Anlagen, welche sich in einem Container befinden und „ok“ sind. Und er liegt recht nah an der stark befahrenen Hauptstrasse, welche auf der anderen Seite mit Hochhäusern bebaut ist, aber alles gut für einen Besuch von Turin und Umgebung. Direkt am Platz ist auch noch ein sehr gutes Restaurant, wo man frühstücken kann oder sich für den nächsten Morgen Brot bestellt. Auch hier, alle super nett.
Also wie immer, erstmal LJ abgestellt und um 17 Uhr wenigstens nochmal zu Fuss die 1,5 km nach Moncalieri.
Wenn man hier in der Nähe ist, lohnt es sich auf jeden Fall ein Stündchen durch das Centro Storico (historisches Zentrum) zu bummeln. Kleine Gassen, hübsche kleine Boutiquen, kleine private Lebensmittelläden, eine wirklich gut sortierte Weinhandlung „Il Vocolo di Bacco“, wo man alles bekommt, vom Supertoskaner bis hin zum Rum aus Barbados und sogar noch 1 letztes Fläschchen Aràngiu aus Sardinien, welches auch gleich mit uns mit wollte.
Ach ja, und einen guten Kaffee bekommt man bei ihm auch.
Hier nur ein paar Eindrücke und dann hieß es auch schon zurück zum Platz, etwas kochten und den Abend in der Sonne langsam ausklingen lassen. So ein Reisetag ist doch immer etwas anstrengend.
Abmarsch nun dann am nächsten Morgen ca. 9.45 Uhr nach Turin. Man könnte auch den Bus, welcher direkt vor der Tür hält, nehmen, aber nachdem der Weg gleich angrenzend an unseren Platz durch den Parco Fluviale del Po (wie der Name vermuten lässt, immer direkt am Po entlang) führt, entschieden wir uns wie immer für den langsamen, wunderschönen Weg. Zuerst ist der Park recht wild,
bis man dann so langsam zum angelegten Teil kommt. Hierbei überraschten uns dann immer wieder unzählige Eichhörnchen, welche doch recht zahm sind und wenn man sie dann noch mit Erdnüssen lockt, sieht das Ganze dann so aus.
In Turin dann angekommen, durchquert man gleich noch den Parco del Valentino, welcher wunderschön angelegt ist und auch sehr viel von den Studenten und den Bewohnern und der arbeitenden Bevölkerung genutzt wird, um zu lesen, zu lernen, zu entspannen oder auch Mittag zu essen.
Als nächstes dann vorbei am Schloss von Valentino und den botanischen Garten,
hinein in die Innenstadt.
Es dauerte einen Moment, bis wir uns dem Strom und der Lautstärke anpassten, da wir ja nun lange nicht mehr in einer Grossstadt waren, aber dann waren wir doch recht angenehm überrascht von der Hauptstadt der Region Piemont, mit seinen fast 900.000 Einwohnern und somit viertgrössten Stadt Italiens.
Turin ist bekannt für seine 42 Freiluft- und 6 überdachten Märkte. Unter anderem dem Porta Palazzo Markt, welcher täglich von morgens bis ca. 14 Uhr geöffnet hat und mit seinen 50.000 Quadratmeter Fläche und seinen 1000 Ständen wohl zu Recht Europas grösster Markt genannt wird. Leider oder auch nicht leider, hat uns der, zufällig an diesem Tag stattfindende, Blumenmarkt, welcher durch unzählige Gassen der Altstadt ging, davon abgehalten, aber an einem Tag kann man eben nicht alles sehen. Es war ein Traum. Hier nur ein paar Eindrücke vom Blumen- und Handwerkskunstmarkt. Toll, dass wir das erleben durften.
Auch ist Turin für seine Schokolade bekannt, welche wir durch reinen Zufall probieren konnten, indem man sie uns zum Kaffee legte, welchen wir rein zufällig im produzierenden „Schokoladenladen“ tranken. Wir mussten uns wirklich stark zurückhalten, um hier nicht zu „shoppen“.
Des Weiteren verfügt Turin über 18 km Arkaden, welche wir natürlich nicht komplett abgelaufen sind, aber man kommt nicht umhin, irgendwo unter welchen hindurch zu schlendern.
Ach übrigens, auch hier findet Freitags immer die „Fridays for future“ Demo auf dem Piazza Castello statt.
Man sollte in Turin auch einfach einmal von den touristischen Plätzen in die kleinen Nebengassen abbiegen, dann kommt auch wieder das typische Italiengefühl auf. Hier noch ein paar Eindrücke.
Auf dem Rückweg dann überraschte uns ein kleines Gewitter was nicht weiter schlimm war, da es doch entlang des Po immer wieder kleine Kaffeestände gab, an welchen wir uns auch auf dem Hinweg mit einer Tüte Erdnüsse bewaffnet hatten und nun im Unterstand mal wieder Eichhörnchen fütterten.
Immerhin kamen wir dann doch auf sportliche 26 km an diesem Tag, welchen wir sehr genossen haben.
Turin ist als die grünste Stadt Italiens bekannt. Das können wir durchaus bestätigen. Auf die Nachfrage, was denn „Grinto“, der Name unseres Platzes und des Restaurants, bedeuten würde, erklärte man uns, es wäre ein Wortspiel aus dem engl. Green und der Stadt Torino.
Auf jeden Fall ist diese Stadt einen Besuch wert. Gern auch für ein verlängertes Wochenende. Hätten wir nicht eine Verabredung gehabt, wären wir auch noch 1-2 Tage geblieben. Aber so machte ich mich am nächsten Morgen noch einmal allein auf den Weg nach Moncalieri (ohne Mann ist’s manchmal doch besser zu bummeln ;-)…), bevor wir dann 12.45 Uhr aufbrachen, zu unserem nächsten Ziel, in die französischen Alpen.