Unser Plan war, wer als erstes wach wird, weckt den Anderen und los geht’s, und somit waren wir um 7 Uhr auf der Strasse. Hm, alles gut, keine Demonstranten, keine Strassensperre und keine Autos. Super, so konnte es die vor uns liegenden 380 km weiter gehen. Schöne Natur.

Ging es auch, ca. 2 Stunden, dann war Schluss mit Lustig.

Wir waren voller Solidarität und fanden den Sinn hinter der Demonstration völlig berechtigt und die Franzosen freuten sich, wenn man ihnen das Kund tat.

Ok, als wir dann um 16 Uhr (nach 9 Stunden) auf dem Camping „Lug ins Land“ in Bad Bellingen ankamen,

war es ein wenig vorbei mit der Solidarität. Zumal sich das Wetter traumhaft entwickelt hatte und die Gegend hier wirklich traumhaft ist und mitten in den Weinbergen liegt.

Hat der ganze Spuk uns doch tatsächlich einen wunderbaren Tag gekostet.

Der Platz ist sehr schön und daher erstmal schnell LJ einparken.

Mit beheiztem Sanitärgebäude incl. Küche etc. Leider hatte das am Platz betriebene Lokal geschlossen, aber an der Rezeption sagte man uns, dass es in Bamlach den Gasthof „Storchen“ geben würde, zu Fuss ca. 15 Minuten. War uns jetzt auch egal. Wir waren so müde, aber ein paar Schritte taten uns jetzt gut und irgend etwas würde es schon für uns geben.

Auf dem Weg dort hin kamen wir an einigen Ständen vorbei, an welchen die Bauern ihre Ware gegen Kasse des Vertrauens anboten. Musste dann sofort Nüsse, Äpfel und Pflaumenmus mitnehmen.

Von aussen sah es vielversprechend aus, auch wenn die Preise nicht so günstig waren, wie man auf dem Land erwartet hätte.

Als wir um 17 Uhr den grossen, sehr schönen Gastraum betraten, war dieser leer. Wir sagten, dass wir etwas essen wollten, darauf die Frage, ob wir reserviert hätten. Äh, nein…. Nach etwas überlegen, gab sie uns einen Tisch, meinte, dass aber noch Gäste dazu kommen würden, da sie ausreserviert wären. Etwas später war wirklich das komplette Lokal voll. Wir schätzten ca. 80 Personen.

Und dann kam unser Essen. Vorspeise, Salat, Hauptgericht – so etwas hatten wir lange nicht gegessen. Hausmannskost auf aller höchstem Niveau. Als ich zu der Bedienung sagte, dass das Essen einen Stern verdient hätte, meinte sie nur mit nem Augenzwinkern, den brauchen sie nicht, sind auch so jeden Tag voll. Seit 1888 ein Familienbetrieb, welches deutsche Gerichte und Weine aus eigenem Anbau anbietet. Und auch in der Küche ist die Familie im Einsatz.

Solltet Ihr einmal in der Nähe sein, es lohnt sich auf jeden Fall, hierher einen Abstecher zu machen.

So sind wir total satt wieder zurück zum LJ und dann recht früh zu Bett gegangen, da es ja am nächsten Morgen dann endgültig in Richtung Heimat gehen sollte.