
Lyon 15. – 17.11.2018
Nun ging es also los, auf nach Lyon, unserer letzten Station in Frankreich und der Vorletzten auf unserer Reise. Jedenfalls für das 1. Jahr.
Die Anfahrt war wieder ein Traum. Das Wetter meinte es sehr gut mit uns, und wir genossen die herbstliche Landschaft.
Wir fuhren sogar an einem wunderschönen blühenden Sonnenblumenfeld vorbei, wofür ich leider zu spät war, um ein Foto zu machen. Aber zu der Jahreszeit Sonnenblumen? Was es nicht alles gibt.
So kommen wir dann an, am „Camping Barolles“ in Lyon, aber etwas ausserhalb des Zentrums. Der Platz hat 45 Stellplätze, ist nichts Besonderes, aber sauber. Vor allem die sanitären Anlagen und der Spülraum für’s Geschirr, sehr schön, neu und gepflegt. Kein Wunder, wird dieser doch privat betrieben von der Familie, die auch hier wohnt. Super nette Leute und so bekommen wir gleich alle Infos, wie wir in die Stadt kommen und vor allem, welchen Teil er uns empfehlen würde, da wir ja nur für 2 Nächte blieben.
Hierzu bekamen wir gleich noch eine Information, welche wir zwar vernommen, aber verdrängt hatten. Der Besitzer meinte, dass unser Abreisetag, der 17.11.2018 vlt. nicht so gut gewählt wäre, da an diesem Tag in ganz Frankreich die Demonstration der „Gelbwesten“ beginnen würde. Ok. Darüber wollten wir uns später Gedanken machen.
Übrigens stellen wir gerade fest, dass wir hier leider das erste Mal vergessen haben, unseren LJ auf dem Platz zu fotografieren.
Wir kauften am nächsten Morgen gleich am Platz ein 24Std.-Busticket, welches für alle öffentlichen Verkehrsmittel Gültigkeit hatte, auch für die Zahnradbahn. Kosten 11,80 Euro pro Person.
So ging es also los, bergauf ca. 1 km zur Busstation, um mit dem Bus C10
direkt bis zur Endstation „Bellecour“ nach Lyon zu fahren.
Leider war es den ganzen Tag sehr trüb und neblig und das Ganze bei nur 6 Grad. Aber wir liessen uns die Laune nicht verderben, immerhin, es regnete nicht.
Zu Lyon sollte man wissen, ausser, dass es auf eine 2000jährige Geschichte zurückblicken kann und man dies hier auch gut erleben kann, dass die Stadt durch 2 Flüsse, die „Le Rhône“ und den „La Saône“ geteilt wird.
Unsere Busstation befindet sich genau zwischen den beiden Flüssen auf einer Art „Halbinsel“. Wir schlenderten dann also erstmal über den Place Bellecour
welcher mit einer Fläche von 62.000 m2 der drittgrösste Frankreichs ist.
Weiter ging es über die Brücke „Pont Bonaparte“, welche über den Saône in das Vieux Lyon (das alte Lyon), das grösste Renaissanceviertel Lyons, führte. Dieses Viertel ist im Mittelalter und der Renaissance entstanden und steht seit 1998 unter dem Schutz des UNESCO Weltkulturerbes.
Jedoch war unser erstes Ziel das „Café de la Ficelle“, in welchem wir gar köstliche hausgemachte Madeleines und einen wirklich guten Kaffee bekamen.
Michael meinte, fast so gut wie die, die ich ab und an mal zu Hause mache – ich bin der Meinung, besser als diese hier, geht nicht.
So, nun steuerten wir aber das eigentliche Ziel unseres Ausfluges an, die Zahnradbahn,
welche einen zum römischen Theater und dem Museum und weiter bis zum Fourvière bringt. (Nur zur Info, von den ehemals 5 gibt es heute noch 2 dieser Bahnen, die Linie F1 und F2.)
Und so stiegen wir bereits am „Théâtre Gallo Romain“ aus und waren sehr beeindruckt. Es ist eines der sehenswertesten Attraktionen Lyons und wird noch heute, vor allem im Sommer, für Theateraufführungen oder Open-Air-Aufführungen genutzt. Es wurde 15. v. Chr. von der römischen Kolonie Lugdunum (so hiess Lyon früher) als kulturelles Zentrum genutzt.
Angrenzend hieran befindet sich gleich das Musée Gallo-Romain. Es liegt eigentlich komplett unter der Erde und ist in den archäologischen Park des Theaters integriert.
Das Einzige, was von aussen vom Museum zu sehen ist, sind die zwei Panoramafenster die hier am Hang zu erkennen sind.
Hier kann man zahlreiche Sammlungen, die in div. Grabstellen gefunden wurden, sehen. Z. B. Bronzestatuen und unglaubliche Mosaike aus der gallorömischen Zeit.
Das sollte man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen, wenn man Lyon einen Besuch abstattet.
1. ist das Museum von seiner Bauart unvergleichlich (hier das Modell dazu)
2. wirklich sehr tolle Fundstücke
incl. dieses Prachtexemplar
3. für nur 4 Euro Eintritt (incl. Audioguide in sämtlichen Sprachen) wirklich sehr günstig. Wir finden es toll, dass es hier jedem ermöglicht wird, Geschichte zu erleben.
4. ganz toll fanden wir gleich am Anfang diese Modell des Fourvières. Erst ganz weiss und dann nach und nach über eine Projektion mit Leben gefüllt, bekommt man über den Guide sehr anschaulich das Entstehen und die Geschichte Lyons erklärt.
Danach weiter zu Fuss, nach oben auf den Fourvière (Hügel). Hatten ja jetzt reichlich geschichtliches hierüber und die ganze Gegend gelernt.
Von hier oben hat man einen phantastischen Blick über Lyon. (auch wenn es bei schönem Wetter bestimmt eindrucksvoller ist)
Es befinden sich hier u.a. : das römische Mausoleum, die Kapelle Saint-Thomas aus dem 18. Jahrhundert und Notre-Dame de Fouvière aus dem 19. Jahrhundert, der „Sendeturm auf dem Fouvière“, der nachts beleuchtete „petit Tour Eiffel“, die Kiche Saint-Just aus dem 16. Jahrhundert.
(Notre-Dame Fouvière und rechts die Kapelle Saint-Thomas)
Wir wieder nach unten mit der Bahn und noch etwas durch das alte Lyon, mit seinen kleinen Gassen und Hinterhöfen.
Und dann kam auch schon der Hunger. Wir hatten Glück mit unserer Wahl. Seh schnuckeliger kleiner Laden und gut gegessen haben wir auch.
Dann hiess es so langsam den Rückweg antreten. Zurück über den Saône
Und langsam durch den etwas moderneren Teil Lyons.
(man beachte, diese Hauswand ist nur bemalt)
Abschliessend sei noch gesagt, Lyon ist wirklich eine tolle Stadt und wir wäre. Bestimmt auch noch 1-2 Tage geblieben, wenn das Wetter etwas besser gewesen wäre. Aber das war bestimmt nicht unser letzter Besuch hier.
Wir entschieden, es am nächsten Tag doch zu probieren, trotz angesagter Demonstrationen, unsere Heimreise, mit letztem Stopp in Bad Belling, anzutreten.