
Ab nach Skandinavien! 03.-10.08.2018
Wieder auf dem Festland, machten wir uns direkt auf den Weg nach Malmö, um uns mit meiner Schwester Daniele und ihren beiden Töchtern Mara und Adele zu treffen.
Als Zwischenstopps hatten wir uns Brügge, Neuenkirchen und den Bistensee ausgesucht.
Brügge, weil wir es für ein Muss hielten und es genau auf unserer Route lag, Neuenkirchen, weil dort der Hersteller unseres Wechselrichters sitzt und wir ein Problem mit diesem hatten/haben und schliesslich Bistensee (zwischen Rendsburg und Eckernförde gelegen), weil wir noch ein paar ruhige Tage an einem See verbringen wollten, bevor mit Malmö die nächste Großstadt auf dem Programm stand.
Aber der Reihe nach. Die Überfahrt von Dover nach Dünkirchen war wieder sehr angenehm, ruhig, sonnig und kurzweilig, da wir uns mit einem Britischen Pärchen unterhielten, das auf dem Weg zu ihrem ersten Trip aufs Festland waren.
Wie auch schon bei unserer ersten Überfahrt, ging alles sehr fix. Die Fähre hatte kaum angelegt, konnten wir bereits von Bord rollen. Eine gute Stunde später erreichten wir bereits unseren Stellplatz, Camping Memling in Brügge. Wir hatten diesen im Voraus reserviert und für 2 Nächte bezahlt. Hat sich als absolut richtig erwiesen. Der Platz war bis auf die letzte Parzelle ausgebucht. Dennoch hatten wir eine sehr angenehme Nacht.
Nach dem der LJ an seinem Platz stand, hatten wir wieder eine sehr schöne Begegnung. Unser Stellplatznachbar war Italiener. Wir holten also unsere paar Brocken italienisch aus dem Gepäck, wünschten ein buon giorno. Daraufhin dachte unser Nachbar, wir würde italienisch sprechen und fing an, uns alles mögliche zu erzählen. Seine Frau und er waren bereits seit 6 Wochen unterwegs. Wir erzählten über unsere Reise. Er fragte ob wir Olivenöl dabei haben. Wir antworteten mit einem: naturalmente! Plötzlich verschwand er in seinem, in die Jahre gekommen, Wohnmobil und kam nach ein paar Minuten mit Knoblauch, getrockneten Peperoncini und einer angebrochenen Packung Spaghetti wieder raus. Drückte uns diese in die Hand und erklärte auf italienisch: Das gibt Tinte auf den Füller. Wir lachten gemeinsam, bevor wir uns auf den Weg in die Stadt machten. Das Zentrum von Brügge liegt ca. 30 Minuten zu Fuß vom Platz entfernt.
Kurz vor der Stadtmauer eine der vielen Zugbrücken,
Über Brügge selbst, will ich nicht viele Worte verlieren. Vielleicht waren unsere Erwartungen zu groß, aber diese Stadt empfanden wir beide als extrem langweilig. Sicherlich schön, aber der Funke sprang einfach nicht über. Hinzu kam das emotionslose der uns begegneten Belgiern. Da fehlte komplett, die von uns so geliebte Herzlichkeit der Briten. Dennoch sind wir auch am nächsten Tag nochmal in die Stadt, um ihr noch eine Chance zu geben. Hier ein paar Bilder.
Dieser, komplett aus Plastikmüll zusammengesetzter Wal, gab uns sehr zu denken.
Sehr schräg fanden wir diesen ganzjährig geöffneten Laden für Weihnachtsschmuck.
Hier nochmal die Zugbrücke von vorhin. Jetzt offen.
Brügge hatten wir also im wahrsten Wortsinn abgehakt.
Die 400 Kilometer nach Neuenkirchen in NRW liefen sehr zügig. Wir wurden sehr freundlich vom Chef empfangen. Eigentlich war auch dieser Platz voll. Aber der Betreiber brachte uns doch noch unter. Die Anlage selbst erinnerte eher an die 70er Jahre. Alles sehr einfach. Fast nur Dauercamper und dazwischen 4 oder 5 Stellplätze. Abends gingen wir zum Griechen am Platz. War ganz OK. Mehr aber auch nicht.
Hier noch das obligatorische Stellplatzfoto.
Am nächsten morgen rief ich ich direkt die Firma Büttner an und schilderte unser Problem. Diese konnten uns leider nicht weiterhelfen. Sie haben vor Ort nur das Lager und müssten unseren Wchselrichter einschicken ins Werk. Selbst als Eilig deklariert würde das Gerät erst nach ca. einer Woche wieder zurück sein. Ich besprach dennoch kurz meinen Ansatz, das Gerät mit Hilfe eines Kabels zu umgehen um trotzdem den Wechselrichter betreiben zu können. Der wirklich nette Mitarbeit bestätigte meine Idee. So packten wir also zusammen und fuhren unverrichteter Dinge weiter in Richtung Norden.
Am Bistensee angekommen empfing uns ein freundlicher, aber leicht verpeilter Platzbesitzer. So dauerte der Checkin geschlagene 45 Minuten. Lustig war es dennoch.
Der Platz liegt, wie der Name sagt, direkt an einem kleinen, sauberen See, der zum Schwimmen und Stand Up Paddeln einlud. Da ich ein Kabel bestellt hatte, beschlossen wir ein paar Tage hier zu bleiben und die Ruhe zu genießen.
Wir wurden mit traumhaften Sonnenuntergängen belohnt.
Ich nutze die Gelegenheit und fuhr mit dem Rad nach Rendsburg in eine Fahrradwerkstatt, um nochmals einen schleichenden Platten beheben zu lassen. Die Werkstatt wollte kein Geld für die Reparatur! Unglaublich. Erst nach einer kleinen Diskussion durfte ich das Sparschwein mit einem Trinkgeld füttern. Auf dem Rückweg traf ich mich mit Daniela an der Fischbude „Bening Fischmeister“, direkt am Strassenrand, neben einem Whiskymuseum „Whisky Krüger“, welches wir allerdings nicht besucht haben. Wir haben dort für ganz kleines Geld sensationell gut gegessen. Nach vier Nächten machten wir uns am Morge daran die letzte Etappe nach Malmö in Angriff zu nehmen.
Wir hatten entschieden, den Landweg zu nehmen, um die Brücken über die Ostsee einmal zu befahren. Sehr beeindruckend!
Zunächst durch Dänemark und über die ca. 18 Kilometer lange Storebæltsforbindelsen. Diese besteht aus einem ca. 8 Kilometer langem Tunnel und der ca. 6,7 km langen Storebæltsbroen.
Hier ein Bild von der Tunnelausfahrt auf der künstlich vergrösserten Insel Sprogø.
Die Insel selbst.
Und die Brücke.
Weiter ging es über die Öresundbrücke. Diese verbindet, von Kopenhagen ausgehend, Dänemark mit Schweden.
Sie endet nur wenige Kilometer westlich von Malmö und ist von unserem gewählten Campingplatz (First Camp Malmö) aus zu sehen.
Wir sind also in Skandinavien angekommen und warten hier auf die Ankunft meiner Schwester und unserer Nichten.