Bath 17.07.2018
Nun hiess es also Abschied nehmen von Cornwall. Sowohl Land, als auch Leute haben uns ausgesprochen gut gefallen. Wie Daniela schon schrieb, hätten wir nicht unser Date in Wales, wären wir sicherlich noch länger geblieben.
Auf unserer Route in den Norden bot sich ein Zwischenstopp in Bath an. Nachdem wir vom örtlichen Campingplatz keinerlei Reaktion auf unser Mail erhalten hatten und telefonisch auch niemand zu erreichen war, machten wir uns auf gut Glück auf den Weg.
Als wir gegen 14:00 Uhr vor Ort ankamen bestätigte sich unsere Befürchtung. An der Zufahrt zur Campsite stand eine grosse Tafel:
Full!
So ein Mist aber auch. Was tun? Einen Stellplatz in der Nähe suchen? Oder, auf gut Glück einfach mal zur Rezeption marschieren und fragen? Wir entschieden uns für zweiteres. Das war auch gut so. Es gab noch genau einen freien Platz für eine Nacht. Glück gehabt! Unsere Frage nach den nicht beantworteten Mails und Telefonanrufen wurde nur mit einem Schulterzucken und ‚Too much work‘ beantwortet. Egal, die Dame war super nett, wir sind untergekommen, wenn auch nur für eine Nacht, also alles gut.
Wir also wieder in den LJ und ab zu unserem zugeteilten Stellplatz. Aber was war das? Da stand schon ein Wohnmobil. Ich klopfte an die Tür und eine merkwürdige, ältere Dame öffnet und redet wirres Zeug. Ihr gehe es nicht gut und ihr Mann kann nicht laufen usw. Sie hätten sich gestern (!) da hingestellt weil keiner an der Rezeption war. Kam uns sehr merkwürdig vor, da ein paar Minuten später der angeblich fusskranke Mann doch recht flink angelaufen kam. Er flitzte zu Fuss die ca. 500 Meter zur Rezeption und bekam dann doch noch einen Platz, da eine Reservierung abgesagt wurde. Im Nachhinein, denke ich, die beiden wollten sich um die Stellplatzgebühr drücken.
Aber jetzt nichts wie los in die Stadt. Es waren ca. 30 – 40 Minuten Fussweg entlang des Avon in die Innenstadt.
Überall wachsen wilde Brombeeren entlang des Weges. Auf dem Avon fahren Hausboote. Wirklich schön.
Kurz bevor wir die Innenstadt erreichten, wurden wir auf einen alten Friedhof aufmerksam.
Dieser war schon halb verfallen und man erwartete jeden Moment, dass sich die Gräber öffneten und ein paar Vampire aus ihnen steigen würden.
Gespenstisch!
Bath selbst ist eine wirklich sehenswerte Stadt, mit einer schönen Fussgängerzone und etlichen alten Gebäuden. Überall stehen Strassenmusiker. Besonders gut gefallen hat uns ein Trompeter. Wir setzten uns auf eine Bank, Daniela ass Falafel und ich einen Burger vom Stand nebenan und lauschten der Musik.
Er gefiel uns so gut, dass wir uns noch zwei seiner CD kauften, bevor wir weiter zogen.
Besonders sehenswert sind die Abtei und die alten römischen Bäder. Leider hatten wir nicht genug Zeit, um diese zu besichtigen. So begnügten wir uns mit dem Anblick von aussen.
Nach einem Eis machten wir uns langsam wieder auf den Rückweg. Nicht jedoch ohne einen Zwischenstopp in einem Pub mit Biergarten, welcher sehr schön am Avon gelegen war.
Alles in allem ist Bath ein sehenswertes Städtchen, das zu einem Besuch einlädt, wenn man in der Nähe ist. Ein Spaziergan entlang des Avon ist ein Muss und man könnte diesen auch noch mit dem Fahrrad ausdehnen und bis nach Bristol radeln. Extra einen grösseren Umweg dafür in Kauf nehmen, würden wir allerdings nicht.
Nächster Stopp: Tredegar House und Cardiff.