Quiberville sur Mer 05. – 07.07.2018
Leider hiess es nun Abschied nehmen von Honfleur.
Über die Brücke nach Le Havre,
durch Vergetot
und Criquetot-I’Esneval,
weiter durch Etretat (eigentlich wollten wir hier einen Stopp einlegen, da in Etretat wohl die beeindruckendsten Steilküsten der Normandie sind, aber im Vorfeld hatten wir bereits gelesen, wie touristisch es dort sein sollte – daher einfach nur durch – beim nächsten Mal werden wir aber bestimmt anhalten),
über Fécamp
und Héricourt-en-Caux,
Longueil (hier wieder vorbei am hübschen Rathaus – Mairie),
bis nach Quiberville, unserer letzten Station in Frankreich. Allein bei diesem Gedanken wurde ich doch schon recht traurig, obwohl ich mich natürlich auch auf ein neues Land freute, ist mir Frankreich doch sehr ans Herz gewachsen.
Es stellte sich heraus, dass unsere Entscheidung für Quiberville wieder einmal sehr gut war. Absolut nicht so touristisch. Ein sehr einfacher ruhiger Ort, ohne Trubel, tolle Steilküste mit Strand
und wunderschöner Umgebung. Der Campingplatz war auch völlig in Ordnung, sauber und Boule-Plätze gab es auch, was wir am Abend natürlich sofort spielen mussten, da wir ja nun unser Eigenes immer dabei haben.
Es handelte sich hierbei wieder um einen „Municipal“ Campingplatz (städtisch geführter Platz), welche immer etwas einfach, aber günstig und sauber sind. Er liegt direkt im Ort am Meer und verbindet Quiberville mit Sainte-Marguerite-sur-Mer.
Direkt vor dem Platz ist täglich eine Art Fischmarkt, wo die Fischer ihre fangfrische Ware zu sehr fairen Preisen anbieten.
Wir erkundeten den Strand und entdeckten dabei einen beeindruckenden Zeugen der Erosion.
Erst als wir näher kamen, erkannten wir, dass es sich um eine Verteidigungsanlage aus dem zweiten Weltkrieg handelte, welche früher auf den Klippen stand.
Hier mal ein Bild, welches die Größe des Klotzes aus Stahlbeton verdeutlicht.
Ich hatte mich mutig halb unter das Ungetüm gestellt. Auf der Rückseite war noch die Treppe zu sehen, welche in den Bunker führte. Allerdings befand sich diese gut 6 Meter oberhalb des Strandes. Faszinierend.
Am nächsten Morgen ging ich, wie so oft, eine Stunde laufen und erkundete die Gegend, um danach mit Michael 4 Stunden lang einem der ausgeschilderten Wanderwege zu folgen. Ein Traum.
Durch kleine Dörfer, Wald und Wiese führte uns der Weg hinein ins Land und zurück an die Küste.
Hierbei kamen wir unter anderem auch an einem dieser Felder vorbei, die wir hier in der Region bereits mehrfach bestaunen durften und bisher immer am Rätseln waren was es ist.
Von weitem sah es immer aus wie ein hellblauer, hüfthoher Teppich. Aber nach einer Recherche wissen wir es nun: Flachs / Leinen. Die Nomandie ist wohl sehr bekannt dafür und das grösste Anbaugebiet Frankreichs bzw. auch in der EU. Nur China baut wohl noch mehr an. Und wie der Zufall es will, vertreibt eine der Damen an unserer Camping-Rezeption die Reste vom Flachs hauptsächlich nach Deutschland, als Einstreu für Pferdeställe.
Nachdem wir so fleissig waren und dies vorerst unser letzter Abend in Frankreich sein sollte, belohnten wir uns, am Strand, gleich am Anfang von Sainte-Marguerite-sur-Mer im „La Cabane de la Plage“ mit einem Abendessen, bestehen aus Moules frites (Muscheln mit Pommes) einem Krug Rosé und als Nachspeise „Café Gourmand“ (gemischte kleine Nachspeisen von fast allem, was es gibt + Kaffee). Immer wieder zu empfehlen, wenn man sich nicht entscheiden kann (oder will). Wenn man einen guten Platz möchte, sollte man vorher reservieren, da es abends immer voll ist – und der Wunschplatz schaut dann so aus:
Einen Crêpe mit Grand Manier teilten wir uns auch noch.
Und so ging nun der letzte Abend in Frankreich, bei bestem Wetter zu Ende und auch der Morgen gab noch einmal alles, um sich in unser Herz zu brennen.
Also brachen wir auf nach Dieppe, an unserem 8. Hochzeitstag, um die Fähre nach England/Newhaven zu bekommen.
2 thoughts on “Quiberville sur Mer 05. – 07.07.2018”
Wieder sehr schöne Fotos und ein toller Blogg!
Liebe Grüße nach Schweden!
Hallo Ihr 2, bin erst jetzt auf eure Reiseberichte gestossen und bin beeindruckt. Danke dafür, dass ihr (wahrscheinlich nicht nur mich) ein Stück weit mitnehmt und teilhaben lasst an die wunderschönen Plätze und tollen Fotos. Ich werde euch weiter folgen. Versprochen. Gebt auf euch acht und weiterhin viele schöne und eindrucksvolle Momente. Lg Suse aus Berlin