Avignon Radtour 03.06.2018
Eigentlich wollten wir heute weiter, da auch das Wetter nicht so gut vorhergesagt war, aber nachdem uns der Morgen so freundlich mit Sonne begrüßte und auch gestern alles gut war (trotz der schlechten Voraussage), entschieden wir kurzfristig zu bleiben und wenigstens mal einen Teil des Rhonradweg abzuradeln.
Ich glaube wir hatten bereits erwähnt, wie toll die Radwege in Frankreich sind, aber hier haben wir wirklich die Highlights der Radwege erlebt.
Über Aramon bis Beaucaire – ein Traum und super beschildert sämtliche Radwege. Gut, wenn man verträumt durch die Gegend radelt, kann es schon passieren, dass man mal auf einem Anderen landet, was aber nicht im Geringsten schadet, da man so z.B. an Kirschbäumen/-Plantagen vorbei kommt und man sich dann erstmal den Bauch voll schlägt.
Es ist unbeschreiblich schön hier und es keimt doch etwas der Traum von der kompletten Radtour (Schweiz-Mittelmeer) auf.
Irgendwann in Beaucaire angekommen, machten wir erst einmal ein kleines Picknick in dem großen Park, direkt vor der Stadtmauer und direkt vor der Stierkampfarena. Hier waren wir nicht die Einzigen und ein Widehopf gab uns auch die Ehre.
Danach kurz in die hübsche kleine Altstadt, am Platz ein Gläschen Rosé (für: ab vom Tourismus doch tatsächlich nur: 1,70 Euro – geht doch).
Wir wären auch noch etwas am kleinen Hafen lang, aber plötzlich lies der Himmel nix Gutes erahnen, also, noch im strahlenden Sonnenschein, ab aufs Rad und Richtung Avignon zurück, welche Route auch immer – natürlich hatten wir vergessen die Brotkrümel zu streuen, daher super schöner Rückweg, aber das Grummeln und das tiefe Lilaschwarz und das Fliegen der Hagelflieger und die Schüsse aus den am Boden stehenden Hagel-Kanonen, welche eine Hagelbildung durch Druckwellen verhindern sollten, machten uns dann doch etwas, sagen wir mal, unruhig. Ok, Aramon war nicht mehr weit weg (ca. 6 km), da hatten wir auf dem Hinweg einen kleines Café (PUB16) gesehen, das war unser Ziel. Auf die Sekunde erreicht, happy, aber irgendwie kamen nur ein paar Tropfen und das Schlimmste zog weiter, sodass wir ca. 30 Min. hielten, einen Kaffe und ein Bier mit zwei netten Radlern aus Linz tranken, die hatten auch Unterschlupf gesucht, und weiter ging es zurück, nach Avignon.
Hier wieder angekommen, stellten wir fest, dass wir die kleine Halbinsel „Îles de la Barthelasse“ der unser Campingplatz lag, noch gar nicht recht erkundet hatten und fuhren gleich weiter.
Wir waren doch sehr positiv überrasch, da fast die komplette Insel für Landwirtschaft (Obstbäume, Gemüsefelder, Getreide etc.) genutzt wird und das mitten in der Stadt. Bei uns hätte man doch bestimmt alles teuer bebaut, aber hier, sehr schön, ruhig und am Ufer etliche feste Hausboote. Einen Tag zuvor hatten wir bereits auf einem kleinen, bereits abgeernteten Feld einem übrig gebliebenen Salat „das Leben gerettet“ und wollten heute seinen Bruder nachholen (weil super lecker), hat der böse Bauer doch das komplette Feld, incl. Salat, umgeackert.
Und ein zuckersüßes kleines Hotel, mitten im Nirgendwo auf der Insel.
Egal, gegen 20 Uhr und nach nun doch 85 km kamen wir glücklich wieder an unserem LJ an und waren froh, dass wir uns diesen Tag doch noch gegönnt hatten, was für ein Erlebnis.